Santa Lucia in Schweden bringt als Lichterkönigin am 13. Dezember Licht in die Dunkelheit der Winternächte. Seit den 1970er-Jahren wird die Tradition des Lucia-Fests, eine Mischung aus dem christlichen Fest der Heiligen Lucia von Syracus und dem heidnischen Lichterbrauch zur Wintersonnenwende, in Schweden verstärkt gepflegt. Das Luciafest wird aber auch in Dänemark, in Finnland und in Norwegen gefeiert.
Traditionell kommen am Morgen des Luciatages die Kinder des Hauses zu den Eltern ans Bett, singen Lieder wie „Santa Lucia“, „Lusse Lelle“ und „Staffansvisan“ und bringen ihnen ein süßes Frühstück. An der Spitze geht beim Luciazug die Lichterkönigin Lucia, eine Krone aus brennenden Kerzen auf dem Kopf, begleitet von den „tärnor“, Mädchen mit der roten Märtyrerschleife und einer Kerze in der Hand, sowie den „stjärngossar“, Knaben mit einem Sternenhut und einem Stern.
Die heilige Lucia lebte in Syrakus auf Sizilien und starb um 304 n.Chr. als Märtyrerin, weil sie die Heirat mit einem Heiden verweigerte und deshalb verfolgt und enthauptet wurde. Seit dem 5. Jahrhundert ist der 13. Dezember ihr Feiertag. Der Mittwintertag, die Nacht des 13. Dezembers galt früher als längste des Jahres, war auch ein wichtiger Orakeltag: der Lucienweizen, der an diesem Tag in einer Schüssel im Haus gesät wurde, sollte Auskunft über die Ernte des nächsten Jahres geben. Lucia ist die Patronin der Bauern, Blinden, Glaser, Kutscher, Näherinnen, Notare, Sattler, Schneider, Schreiber, Türhüter und Weber.